Torta caprese al limone

Kennt ihr das? Ihr esst ein Dessert oder einen Kuchen und mit jedem Bissen, jedem Stückchen, das in eurem Mund verschwindet, verliebt ihr euch mehr in den Geschmack. Dieses Erlebnis hatte ich, als ich zum ersten Mal die auf den ersten Blick eher unscheinbaren Torts caprese al limone probierte. Das Rezept entdeckte ich durch Zufall in einer coop-Zeitung (größte Wochenzeitung in der Schweiz) und es stand erst einmal lange, sehr lange auf meiner Todo-Backliste. Da würde es wahrscheinlich immer noch stehen, wenn ich nicht irgendwann in einem Anflug von Backkreativität beschlossen hätte, dass mein altbewährtes und wirklich auch sehr leckeres Zitronentarte-Rezept ausnahmsweise einmal nicht zum Zuge kommen sollte.

Auf den ersten Blick wirkt der Kuchen sehr unspektakulär, ja schon fast unscheinbar – aber der Geschmack ist sensationell. Deswegen hat er bei mir auch schon einen neuen Namen bekommen: „Bacio di Limone“ (Zitronenkuss). Die frische Säure der Zitrone wird mit dem genau richtigem Maß an Süße abgemildert. Ich habe mich wirklich in den Kuchen verliebt und nutze ganz selbstlos 😉 jeden Anlass, jede Feier, um diese Leckerei zu backen und mich und meine Mitmenschen damit zu beglücken. Inzwischen gibt es schon einige Fans, die genauso begeistert sind und für die möchte ich jetzt das Rezept preisgeben.

Kleiner Tipp: Den Kuchen schmeckt am besten, wenn er am Vortag vorbereitet wird und über Nacht im Kühlschrank ziehen kann.

Das kommt rein:

150 g Butter
100 g weiße Schokolade, grob gerieben
200 g geschälte, gemahlene Mandeln
100 g Zucker
50 g Stärke
1,5 TL Backpulver
3 Bio-Zitronen
5 Eier
100 g Zucker

So geht’s:

Die Butter auf dem Herd schmelzen und zum Abkühlen beiseite stellen. Mandeln, 100 g Zucker, geriebene Schokolade, Stärke und Backpulver in einer Schüssel vermischen.

Zitronenschale in eine große Rührschüssel reiben. Anschließend die Zitronen auspressen und den Saft mit dem Fruchtfleisch beiseite stellen.

Die Eier und 100 g Zucker zum Zitronenabrieb geben und mit dem Rührgerät mindestens 5 Minuten auf höchster Stufe aufschlagen. Die Masse muss hell und schaumig werden.

Anschließend die etwas abgekühlte Butter und 3 EL vom Zitronensaft zur Mandelmasse geben. Das Ganze zur aufgeschlagenen Eimasse schütten und vorsichtig unterrühren.

Die Teigmasse in eine Springform (Boden mit Backpapier ausgelegt) geben und bei 180°C im vorgeheizten Ofen ca. 25 Minuten backen. Dann den Kuchen herausnehmen und mit dem restlichen Zitronensaft beträufeln. Die Springform mit Alufolie bedecken und für weitere 25 Minuten backen. Die Gesamtbackzeit beträgt also ca. 50 Minuten.

Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen und den Formenrand entfernen. Am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen und am nächsten Tag auf eine Tortenplatte stürzen (quasi auf den Kopf stellen). Kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

Erdbeer-Tortelett

Was tut man, wenn man sich auf den Urlaub am nächsten Tag freut und sich am späten Abend überraschend Besuch zum Kaffee ankündigt (Urlaubstagspläne ade…)?

Möglichkeit 1: Man geht zum Bäcker und kauft ein paar Stücke Kuchen oder Torte. Fertig.
Möglichkeit 2: Man mischt schnell sein Standardrührkuchenrezept zusammen und ab in den Ofen damit.
Möglichkeit 3: Man grübelt die ganz Nacht, welche geniale Leckerei man aus den im Kühlschrank vorhandenen Zutaten zaubern könnte (ja – als Landbewohnerin ist das ein Kriterium), forstet am Morgen seine Lieblingsbackblogs auf der Suche nach genialen Rezeptideen durch und fabriziert letztendlich irgendeine nicht erprobte (hoffentlich gut schmeckende) Eigenkreation.

Ihr ahnt es wahrscheinlich schon. Das Backluder wäre kein Backluder, wenn es so eine Steilvorlage nicht nutzen würde, um ein bisschen kreativ zu werden. Der eigentlich schon verplante Urlaubstag wird dann ganz schnell mal zum Backtag umformatiert. Man muss eben Prioritäten setzen… 🙂

Das mit den nächtlichen Grübeleien ist wirklich nicht übertrieben, aber zumindest gab es auch ein Ergebnis. Die Tortelett-Flexiformen, die ich zum Geburtstag bekommen hatte, sollen endlich mal eingeweiht werden.

Nachdem es nicht irgendwelche Torteletts, sondern die weltbesten Torteletts werden sollten, habe ich mich im Internet auf die Suche nach dem ultimativen Torteletteigrezept gemacht. Irgendwie konnte ich mich aber nicht entscheiden und habe letztendlich einen wilden Freestyle-Mürbteig zusammengeknetet. Mehl, Butter, Zucker, Ei und Vanille waren drin, aber fragt mich bitte nicht nach Mengenangaben. Das war ein rein intuitives Zusammenmischen. 🙂

Den Teig habe ich in sechs Teile geteilt, jeweils einigermaßen rund ausgerollt und die sechs Förmchen gedrückt. Danach kamen die Formen mit dem Teig für eine halbe Stunde in den Kühlschrank und anschließend in den vorgeheizten Backofen.

Die Torteletts etwas abkühlen lassen und aus der Form stürzen. Dann einen Vanillepudding kochen, ich habe zuletzt noch einen guten Schuss Eierlikör untergerührt. Den Pudding mit Folie abgedecken (damit sich keine Haut bildet), etwas abkühlen lassen und dann auf den Torteletts verteilen. Erdbeeren in Scheiben schneiden und drauflegen.

Falls die Teile nicht sofort gegessen werden, ist es empfehlenswert, ein bisschen Tortenguss anzurühren und die Erdbeeren damit einzupinseln. Zuletzt habe ich da Ganze noch mit ein paar Pistazienstückchen dekoriert.

Bei derart spontanen „Kreativrezepten“ bin ich immer besonders gespannt auf die Reaktion der Bebackenen. Ich war ja etwas skeptisch, weil der Boden nicht weich, sondern eher keksartig war. Aber gerade dieser Aspekt wurde besonders gelobt.
Die Torteletts kamen super an und es wurde einstimmig Nachschlag verlangt. Backluderherz – was willst du mehr? 🙂

Viele liebe Grüße vom
Backluder

 

Carrot Cake mit Frosting

Momentan ist es total trendy, im Amerika-Style zu backen. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir viele Rezepte zu schwer und vor allem viel zu süß sind – da ist ein Zuckerschock nahezu vorprogrammiert. An Fett wird meistens auch nicht gespart und diese Kombi macht es wohl aus, dass man nach dem Genuss eines Stückes oft das Gefühl hat, ein halbes Schwein gegessen zu haben. Ähm – ich meinte natürlich ein halbes Tofuschwein. Wir wollen ja vegetarisch korrekt bleiben. 😉

Ein gutes Beispiel hierfür ist der gute alte deutsche Käsekuchen, der leider gerade etwas „unsexy“ ist. Stattdessen lachen uns aus sämtlichen Backbüchern, -zeitschriften, -blogs…. seine Verwandten à la „New York Cheesecake“ entgegen. Ja – okay – ein kleines Stückchen davon würde auch ich nicht von der Tellerkante stoßen, aber einen richtigen quarkigen Käsekuchen á la Oma kann er nicht ersetzen.

Es gibt aber auch ein paar Trends, bei denen ich heilfroh bin, dass die Backwelle aus Amerika zu uns rübergeschwappt ist. Dazu gehören definitiv das Banana Bread und der Carrot Cake, der es tatsächlich geschafft hat, meinen geliebten Rüblikuchen vom Thron zu stoßen.

Vor einiger Zeit habe ich euch schon einmal eine sehr leckere Variante des Carrot Cakes vorgestellt. Gibt es einen besseren Termin als Ostern, um in Sachen Carrot Cake weiter zu experimentieren? Nein! Und deswegen habe ich den Ostersamstag damit verbracht, im Internet zu stöbern, um die verschiedensten Rezeptvorschläge unter die Lupe zu nehmen. Am meisten hat mich ein Rezept von „Schlaraffenland“ angesprochen, an dem ich mich orientiert habe. Mit der Aussicht, ganz bald den ultimativen Carrot Cake vor mir auf dem Kuchenteller liegen zu haben, wurde sofort die Küchenmaschine angeworfen. Das Ergebnis ist richtig, richtig gut geworden. So gut, dass ich in Erwägung ziehe, meine Carrot Cake Versuchsreihe einzufrieren und dieses Rezept zu meinem Standardrezept zu erheben.
Hattu Möhrchen? (Sorry – mir kamen gerade die in meiner Jugend hippen Häschenwitze in den Sinn) . Selbstverständlich! An Vitamine und Mineralstoffe habe ich natürlich auch gedacht. 😉 Die kommen noch als kleines Extra oben drauf…

Carrot Cake mit Frosting

 Das kommt rein:

Teig:
250 g Mehl
1 TL Backpulver
1 TL Natron
180 g brauner Zucker
180 g Öl
3 EL Joghurt
3 Eier
2 TL Zimt
1/4 TL Muskatnuss
1/2 TL Salz
Mark einer halben Vanilleschote (alternativ ein TL Vanille-Extrakt)
280 g Karotten (fein gerieben)
150 g Walnüsse (grob gehackt)

Frosting:
120 g Butter
75 g Puderzucker
Mark einer halben Vanilleschote
Prise Salz
300 g Frischkäse (keine Light-Variante!)

Dekomöhrchen:
Marzipan-Rohmasse
Pastenfarbe (orange oder gelb und rot)
einige Pistazienkerne

So geht’s:

Mehl, Backpulver und Natron in einen Behälter sieben.
Braunen Zucker, Öl, Joghurt, Eier, Zimt, Muskatnuss, Salz und Vanille gut verrühren. Mehlmischung vorsichtig einrühren. Geriebene Karotten und gehackte Walnüsse unterheben.
Den Teig in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Springform (oben auf dem Bild in einer 28er Form, unten in einer 26er Form) geben und bei 180 °C im vorgeheizten Ofen ca. 45 Minuten backen und anschließend auskühlen lassen.

Für das Frosting weiche (!) Butter, Salz und Vanille in eine Schüssel geben, den Puderzucker darauf sieben und alles gut aufschlagen. Den Frischkäse zugeben und vorsichtig unterheben, bis eine gleichmäßige Konsistenz erreicht ist. Das Frosting auf den Kuchen geben und mit einem Teigschaber verteilen.

Für die Dekomöhrchen Marzipanrohmasse orange einfärben. Das geht am besten mit Pastenfarbe. Die Masse zu kleinen Möhren rollen. Für das Grünzeug habe ich einfach ein paar Pistazienkerne längs geschnitten und in die Möhrenoberseite gesteckt. Zuletzt noch mit einem Messer oder einem Zahnstocher ein paar Querrillen in die Möhren drücken.

Tipp:
Den Kuchen einen Tag vorher backen und ziehen lassen. Am zweiten Tag schmeckt er wirklich noch leckerer und am dritten noch leckerer und….
Sorry – mehr kann ich nicht berichten – den vierten Tag hat er leider nicht mehr erlebt.

Das Frosting muss nicht zwingend auf dem Kuchen landen. Ich mag es fast noch lieber, wenn es auch als Zwischenlage fungiert. Auf die Marzipanmöhrchen hingegen kann ich sehr gut verzichten. Unter uns: Ich hasse Marzipan!

Und noch einmal: Der Kuchen ist genial! Also unbedingt nachbacken!


Viele liebe Grüße
von eurem Backluder

 

 

Erfrischend leichter Erdbeerkuchen (inkl. Vollkornvariante)

Der Frühling ist da! Zusammen mit dem Herbst meine liebste Jahreszeit. Morgens ist es noch knackig kalt und die Luft ist unglaublich frisch und klar. Ich genieße es, schon ganz früh am Morgen draußen in der Natur zu sein – alles erwacht und erblüht und ich kann Energie für den Tag tanken. Wenn sich dann die Sonne kraftvoll in den Tag schiebt, möchte ich am liebsten jeden einzelnen wärmenden Sonnenstrahl einfangen, spüren und genießen. Geht es euch auch so? Und was passt besser in so einen Tag als ein luftig leichter Erdbeerkuchen?

Normalerweise warte ich mit dem hemmungslosen Erdbeergenuss immer auf unsere einheimischen Früchte, aber gestern konnte ich den leuchtend roten Frühlingsboten nicht widerstehen und habe damit einen meiner liebsten (und schnellsten) Sommerkuchen gezaubert und diesen dann auf der Terrasse mit Sonnenschein, Hr. Backluder und einem leckeren Cappuccino genossen.

Von diesem Leckerbissen kann man auch einmal ein größeres Stück ohne jegliches schlechtes Gewissen genießen. Kalorientechnisch gehört dieser Kuchen nämlich in die Leichtgewichtsklasse. Vielleicht kommt er deshalb bei den Damen ganz besonders gut an. Und er eignet sich auch hervorragend, wenn sich mal überraschend Besuch ankündigt. Der Biskuit ist in 20 Minuten fertig, Joghurtquark o.ä. habe ich eigentlich immer daheim und Tiefkühlbeeren auch.

Erdbeerbiskuit

Alleine beim Anblick des Fotos läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen.

Das kommt rein:

3 Eier
90 g Zucker
2 Msp. Vanille (alternativ 1 Pck. Vanillezucker)
70 g Mehl (ich nehme am liebsten Dinkelmehl Type 630)
30 g Stärke
1 Msp. Backpulver
500 g Joghurtzubereitung (gibt es z.B. von Exquisa), alternativ könnte man auch Quark und Joghurt mischen
500 g Erdbeeren (oder andere Beeren)

So geht’s:

Den Backofen auf 190° C vorheizen. Boden einer Springform (ich verwende 30 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen.
Für den Teig die Eier mit Zucker und Vanillezucker zu einer sehr schaumigen Masse aufschlagen. Mehl, Stärkemehl und Backpulver zusammen mischen und auf die Eischaummasse sieben und locker unterheben.
Die Masse sofort in die Springform füllen, glatt streichen und ca. 13-15 Min. backen.
Nach dem Erkalten (das geht sehr schnell) 500g Joghurt-Quarkzubereitung auf dem Boden verstreichen. Die gewaschenen und halbierten Erdbeeren darauf verteilen oder, wer es so lieber mag, in kleine Stücke geschnitten in den Quark rühren. Sofort genießen!

 

Das Ganze könnt ihr natürlich auch als Vollkornvariante backen. Mangels frischer Beeren habe ich es hier mit Tiefkühlhimbeeren und -schwarzbeeren versucht. Auch sehr lecker – aber die Erdbeervariante ist meiner Meinung nach unschlagbar.

Vollkornbiskuit

Das Rezept für den Vollkornbiskuit möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Das kommt rein:

3 Eier
60 Rohrzucker (oder Honig)
2 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
90 g Vollkornmehl (ich verwende frisch gemahlene Dinkelkörner, evtl. gesiebt)
0,5 TL Weinstein-Backpulver
2 EL Mineralwasser

So geht’s:

Den Backofen auf 200°C vorheizen. Boden einer Springform (ich verwende 30 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen.
Die Eier trennen.
Eiweiß unter Zugabe von Salz schnittfest schlagen und beiseite stellen.
Eigelbe mit dem Zucker und dem Vanillezucker schlagen, bis die Masse dick und cremig wird (ca. 5 min).
Das Mehl mit dem Weinstein-Backpulver mischen und zusammen mit dem Mineralwasser auf die Eigelb-Zucker-Creme geben und per Hand einrühren. Zuletzt den Eischnee vorsichtig unterheben. Den Teig in die Form geben, glatt streichen und ca. 15-20 Minuten backen. Abkühlen lassen und dann geht es weiter wie oben beschrieben.

Tipps:
Der Kuchen ist in beiden Varianten eher halbsüß – aber gerade deswegen liebe ich ihn so. Wer es gerne süßer mag, kann natürlich in den Quark etwas Zucker einrühren oder einfach braunen Zucker auf den Kaffeetisch stellen, dann kann sich jeder selbst ganz nach Belieben den Kuchen versüßen.
Meistens verdoppele ich für den Biskuitteig (egal ob Vollkorn oder Weißmehl) die Zutaten. Das ergibt dann einen etwas höheren Tortenbiskuit, den man waagrecht teilen kann. Eine Hälfte wird belegt, die andere wandert in die Tiefkühltruhe. Oder man bastelt aus den beiden Böden eine „klassische Torte“.

Weiße Trüffeltarte mit Himbeeren

Glaubt bitte nicht, dass ein Backluder im Familien- und Freundeskreis immer nur die reine Freude ist. Die Armen werden schließlich immer wieder als Testesser für  meine mehr oder weniger gelungenen Backkreationen missbraucht. Und ja – ich gestehe – da kann es schon auch einmal passieren, dass man mit dem einen oder anderen „Unfall“ konfrontiert wird.

Deswegen hat mich auch die folgende Geschichte ein bisschen überrascht und noch mehr gefreut. Meine jetzt fast erwachsene Nichte hatte letzte Woche Geburtstag. Die Oma wollte ihr einen Geburtstagskuchen backen, aber die „Kleine“ hat das gutgemeinte Angebot meiner Mutter mit folgenden Worten großzügig abgelehnt: „Oma – du darfst das jetzt nicht persönlich nehmen –  aber meinen Geburtstagskuchen muss die Itte backen – die ist ja schließlich ein Profi“.
Das geht runter wie Öl und ich hatte sofort die tollsten Backvisionen im Kopf. Ich liebe es, ganz ohne Erwartungsdruck für die Familie zu backen und dabei meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Für meine Nichte schwebte mir sofort ein zuckersüßes Törtchen vor.

Diese Rechnung hatte ich aber ohne das Geburtstagskind gemacht. Sie wollte unbedingt eine „stinknormale“ Tarte und hat sich für die ihr schon bekannte weiße Trüffeltarte mit Himbeeren aus dem Backbuch von Annik entschieden. Ihr Wunsch war mir Befehl.

Die meisten Leute lieben diese Tarte. Obwohl ich weiße Schokolade nicht besonders gerne mag, schmeckt  sie auch mir richtig gut. Die Säure der Himbeeren vermischen sich im Mund mit der Süße des schokoladigen Deckels zu einem interessanten Geschmackserlebnis. Die Tarte ist allerdings recht gehaltvoll. Nach einem kleinen Stück ist man pappsatt.

Ich habe das Rezept von Annik mangels Creme double ein wenig abgewandelt.

Das kommt rein:

200 g Mehl
2 EL gemahlene Mandel
1 Prise Salz
70 g Zucker
1 Ei
100 g Butter, kalt

300 g Himbeeren (ich habe Tiefkühlhimbeeren verwendet)
70 g Zucker
1 TL Zitronensaft, am besten frisch gepresst
1 Prise Salz
2 EL Speisestärke

150 g Creme double (gab es nicht – ich habe 100 g Mascarpone und 50 g Schlagsahne verwendet)
70 g Butter
300 g weiße Schokolade

So geht’s:

Zuerst den Mürbteig zubereiten. Hierfür Mehl, Mandeln und Salz in eine Rührschüssel geben. Zucker und Ei dazu. Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden, dazu geben und mit dem Knethaken oder auch mit der Hand alles verkneten. Mürbteig sollte nicht zu lange geknetet werden! Deswegen mache ich es meistens mit der Hand. Da habe ich das beste Gespür.

Den Teig in eine Klarsichtfolie wickeln und mindestens eine halbe Stunden in den Kühlschrank legen. Anschließend ausrollen und eine Tarteform auslegen. Der Tarteboden muss jetzt bei 175°C 14 Minuten blindbacken (siehe Tipp unten).  Wer keine Tarteform hat, kann natürlich auch eine Springform verwenden. Die Tarte auf dem Foto wurde auch in einer ganz normalen Springform (28 cm) gebacken. Nach dem Entfernen des Backpapiers und der Linsen die Form noch einmal bei 175°C für 4-5 Minuten in den Ofen schieben.

Für die Füllung die Himbeeren mit 100 ml Wasser, Zucker, Zitronensaft, Salz und Speisestärke in einem Topf verrühren. Bei mittlerer Hitze unter Rühren aufkochen und köcheln lassen, bis das Ganze ein wenig eindickt. Die Füllung auf den vorgebackenen Boden geben und abkühlen lassen.

Die weiße Schokolade fein hacken oder raspeln und in eine Rührschüssel geben. Einen Esslöffel davon für die Deko zur Seite stellen. Die Creme double (oder den Ersatz dafür) zusammen mit der Butter in einem Topf aufkochen. Die heiße Masse über die Schokoladenraspel geben und langsam rühren, bis die Schokolade geschmolzen ist. Die Trüffelcreme auf die gekühlte Tarte geben und verteilen. Die Tarte für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren den Esslöffel weiße Schokoraspel zur Deko auf die Tarte geben.

Tipp:
Blindbacken: Hierfür nimmt man ein Backpapier und zeichnet einen Kreis mit dem Durchmesser des verwendeten Backformbodens darauf. Jetzt schneidet man das Papier im Abstand von ca. 5 cm von außen bis zum gezeichneten Kreis ein .  Jetzt kann man das Papier auf den Teig legen. Die eingeschnittenen Streifen überlappen sich und bilden so einen Rand. Jetzt Trockenlinsen (kann man immer wieder dafür verwenden) auf das Backpapier geben und die Form in den vorgeheizten Ofen schieben und nach Vorschrift backen.
Danach die Form aus dem Ofen nehmen. Mit einem Löffel die Linsen grob entfernen und dann das Papier abnehmen. Wir haben jetzt einen vorgebackenen, knusprigen Boden, der durch die Füllung nicht mehr so leicht durchgeweicht wird.
Kann man die Anleitung von mir verstehen? Falls nicht – bitte melden. Dann dokumentiere ich das Ganze mit ein paar Bildern. Diese sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte…

Viele liebe Grüße
Euer Backluder

Nussecken

Nussecken mag fast jeder und die Tatsache, dass sie auch noch nach einigen Tagen wie frisch schmecken, spricht zudem für sie. Sogar zum Einfrieren eignen sie sich hervorragend. Okay – diätgeeignet sind sie eher nicht – aber wenn man sie ganz klein schneidet und schnell isst, übersieht sie die Hüfte bestimmt. Ganz bestimmt. 😉

Inspiriert durch die Weihnachtsplätzchentüte meines Arbeitskollegen (bzw. seiner Mama) – da waren nämlich u.a. Nussecken drin – habe ich spontan beschlossen, meinen Backofen anzuwerfen und selbst welche zu backen.

Rezepte für Nussecken gibt es sehr viele. Aber ich wollte ein bisschen kreativ sein und ausprobieren – das mag ich sowieso am liebsten. Ein erprobtes oder gut klingendes Rezept zur Orientierung, das dann mit einer mehr oder weniger großen Prise Backluderkreativität einen individuellen Stempel bekommt. Zum Glück hatte ich bei den Nussecken ein glückliches Händchen. Das Rezept hat ab sofort einen festen Platz in meinem Standardrepertoire – da sind keine weiteren Experimente notwendig.
Ja – ich gebe es zu – das ist die Theorie. Ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass ich da noch einige Sachen ausprobieren werde. Aber das Basisrezept ist wirklich seeehr gut. 🙂

Das kommt rein:

Teig:
300 g Mehl
1 TL Backpulver
130 g Butter
130 g Zucker
2 Eier

Belag:
ca. 1/2 Glas Quittenmarmelade ohne Stücke (alternativ Aprikosenmarmelade)
200 g Butter
180 g Zucker
20 g Vanillezucker (am besten selbst gemacht)
200 g Haselnüsse gemahlen
50 g Haselnüsse gehackt
150 g Walnüsse gehackt
2 EL Wasser
2 EL Rum

So geht’s:

Mehl mit Backpulver vermischen. Zucker, Ei und kleine, kalte Butterstückchen zugeben und einen Mürbteig zubereiten. Das funktioniert super mit der Hand, es kann aber natürlich auch mit dem Knethaken gemacht werden. Aber nicht zu lange kneten!
Den Teig auf einem Backblech ausrollen (am besten mit einem Backrahmen arbeiten – siehe Anmerkung unten) und das Blech für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Im Anschluss die Quittenmarmelade auf den ausgerollten Teig streichen und das Ganze noch einmal in den Kühlschrank geben.

Butter, Zucker und Vanillezucker in einen Topf geben und erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist und sich der Zucker gelöst hat. Nüsse, Rum und Wasser per Hand in die Butter-Zucker-Masse rühren und auf den Teig geben.
Bei 180° C 25 Minuten backen.
Die Nussecken etwas abkühlen lassen und dann lauwarm schneiden. Das funktioniert super mit einem Pizzaroller.
Wer es schokoladig mag, kann die Enden der ausgekühlten Nussecken in flüssige Zartbitterkuvertüre tauchen, auf einen Gitterrost legen und die Schokolade abtropfen bzw. fest werden lassen.

Tipps:
Ich verwende bei Blechkuchen grundsätzlich einen viereckigen, verstellbaren Backrahmen. Das gibt einen wunderbaren Rand und keinerlei unansehnliche Reste. Demnächst zeige ich das noch einmal im Detail mit Bildern.
Manchmal lässt sich Marmelade nicht gut verstreichen. Einfach kurz erwärmen. Sie wird dadurch flüssiger und lässt sich super verarbeiten. Eventuell noch durch ein Sieb passieren, um die Stücke zu entfernen.
Gehackte Walnüsse gibt es nicht überall zu kaufen. Ich nehme immer Walnusskerne, stecke sie in einen Gefrierbeutel und rolle mit dem Nudelholz darüber. Das gibt wunderbare Walnussstückchen.

Liebe Grüße von eurem
Backluder