„Plätzchen über Plätzchen“ oder „Weihnachten kann kommen …“

In machen Dingen bin ich eigen, um nicht zu sagen stur. Zum Beispiel wenn es darum geht, die ersten Plätzchen oder den ersten Glühwein zu genießen. Niemals nicht vor dem 1. Advent! Umso mehr freue ich mich dann jedes Jahr auf die Eröffnung der Plätzchensaison, verbunden mit dem inzwischen traditionellen Glühweinanstich (da ist Herr Backluder Spezialist – sein selbstgebrauter Glühwein ist eine Wucht).

Normalerweise nutze ich immer das erste Adventswochenende, um mit der Weihnachtsbäckerei loszulegen. Natürlich begleitet von „Last Christmas“, „Jingle Bells“ und Co. Was meine über viele Jahre angesammelte „Christmas Mix Hitsammlung“ eben so hergibt.

In diesem Jahr hat sich für den Adventssamstag Besuch angekündigt und so musste bereits eine Woche vorher die Plätzchenproduktion angeworfen werden. Schließlich wollte ich unsere Gäste mit selbstgemachten, weihnachtlichen Backluder-Leckereien  beglücken. Nachdem ein Wochenende nicht reichte, um meine Wunschbackliste abzuarbeiten, wurde letzte Woche jeden Abend nach der Arbeit noch eine Sonderschicht eingelegt.

Apropos Wunschbackliste – um auch mal neuen Plätzchensorten eine Chance zu geben, habe ich mir in diesem Jahr zur Auflage gemacht, ausschließlich neue, oder zumindest abgewandelte Rezepte zu erproben. Das bedeutete natürlich auch, auf alle bewährten Lieblingsplätzchen (ich sag nur Nougatstangen) zu verzichten. Puh …

Inspiriert von Büchern, von Zeitschriften und natürlich auch von Einträgen im Netz habe ich mich letztendlich für 10 Sorten entschieden. Es ist wirklich der Wahnsinn, über wie viele, unglaublich lecker klingende Rezepte ich gestolpert bin. Um nicht die gesamte Adventszeit vor dem Backofen zu verbringen, musste ich aber meine „Das-will-ich-unbedingt-auch-mal-backen-Liste“ rigoros kürzen. Nach der Erstverkostung ist klar: Alles gut – ich würde keinen der Kekse von meinem (Plätzchen-)Teller stoßen. Ausnahmslos empfehlenswert – jeder auf seine Weise.

Die Backluder-Plätzchenparade 2018:
Cappuccino-Crossies
Chia-Mandel-Kugeln (vegan)
Himbeer-Nussschnitten
Mohnschnecken
Nougat-Tuffs
Likörspitzen
Spitzbuben (in 3 Formen mit verschiedenen Marmeladenfüllungen)
Rosinenhäufchen
Tonka-Traumstücke
Zwetschgentaler

Ich werde in der nächsten Zeit möglichst viele der Plätzchenrezepte einstellen. Ihr dürft euch natürlich gerne Rezepte wünschen. Ich werde versuchen, sie bevorzugt zu bearbeiten. 🙂

Plätzchenteller

Und – außer Konkurrenz (oder sind Lebkuchen Plätzchen?) – meine bewährten Eisenlebkuchen.

Etageren

Die Kaffeetafel wurde dann noch durch meinen Lieblings-Apfelkuchen vervollständigt. Natürlich im Adventslook … 🙂

Apfelkuchen

Kaffeetafel

Kaffeetafel 2

Viele liebe Grüße und eine schöne Adventszeit!
Euer Backluder

Apfelsaft, Traubensaft und noch mehr Saft

Obst und Gemüse im eigenen Garten wachsen zu sehen und dann irgendwann frisch ernten zu können, erfüllt mich immer mit einer tiefen Befriedigung. Der wunderbar sonnige Sommer hat dazu beigetragen, dass besonders das Obst in einer sehr guten Qualität, aber zudem auch noch in einer selten erlebten Quantität an den Sträuchern und Bäumen hing. Unsere Apfelbäume hatten Schwerstarbeit zu leisten und ich bin froh, dass sich kein größerer Ast unter der Last verabschiedet hat.

Die reiche Ernte stellte mich aber auch vor eine Herausforderung. Ich finde es immer sehr schade, wenn die Früchte in der Biotonne landen, weil sie einfach in der Menge nicht gegessen werden können. Irgendwie tut mir das im Herzen weh. Also versuche ich immer, möglichst viel davon zu verarbeiten. In den letzten Jahren hatte ich folgende Alternativen: Verbacken, Verkochen, Einfrieren oder Marmelade daraus machen.

Nachdem die Tiefkühlfächer meines Kühlschranks nur ein sehr überschaubares Platzangebot bieten und die Marmeladengläser im Keller locker für alle Frühstücksbrötchen, Kuchen und Plätzchen der nächsten Jahre reichen, musste eine andere Möglichkeit her. Nach langem Überlegen, habe ich mich dazu entschieden, mir einen Dampfentsafter zuzulegen, um so meinen eigenen Saft produzieren zu können.

Als erstes kamen die frühe Apfelsorten dran.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit einer größeren Saftausbeute gerechnet habe. Mit zwei vollen (Topf-)Ladungen, die jeweils fast 90 Minuten vor sich hin köchelten, konnte ich gerade mal vier Literflaschen füllen.

Aber es gab ja zum Glück noch viele andere Obstsorten und so konnte der Vorratskeller mit:

4 Liter Apfelsaft
12 Liter Traubensaft
3 Liter Holundersaft (für die Erkältungszeit)
9 Liter Pflaumensaft
und zuletzt 5 Liter Quittensaft

gefüllt werden. Der Winter kann kommen.

Apropos Winter – so langsam rückt er näher – und wenn es draußen kalt ist, wird der Holzofen eingeschürt. Was gibt es Schöneres, als am warmen, prasselnden Feuer zu sitzen, wenn es draußen so richtig ungemütlich ist. Zum Glück hat mein Holzofen eine Kochplatte. So konnte ich nämlich letztes Wochenende die (Ent-)Saftsaison mit dem Abernten des Quittenbaums und dem (energiesparenden) Entsaften einiger Früchte (die meisten hängen immer noch am Baum) beenden.


So – damit hat die Entsafterei für dieses Jahr ein Ende. Nächstes Wochenende ist Advent und es wird höchste Zeit mit dem Plätzchenbacken zu beginnen. Ich freue mich schon voll drauf und werde natürlich berichten…

Viele liebe Grüße
Euer Backluder

 

Käsekuchen á la Oma

Einige werden es schon mitbekommen haben: Backen ist nicht meine einzige Leidenschaft – ungefähr genauso gerne schnüre ich meine Laufschuhe und trabe durch den Wald. Diese Hobby-Kombination ist übrigens ziemlich genial. Gewichtsprobleme kenne ich nicht, obwohl ich meine Backkreationen leidenschaftlich gerne selbst verspeise und für Schokolade, Kekse und Kuchen vieles andere stehen lasse. Alles kein Problem – die köstlichen Kalorien werden ganz easy laufend verbrannt.

Am liebsten genieße ich beim Laufen die Natur und lasse mich einfach nur treiben. Aber zwischendurch meldet sich dann doch immer mal wieder das Leistungssportler-Gen, das zweifelsohne irgendwo tief in mir schlummert. Da juckt es dann in den Beinen und ich bekomme Lust auf Tempo bzw. den einen oder anderen Wettkampf. Besonders Staffelläufe machen mir nach wie vor riesig Spaß. Unus pro omnibus, omnes pro uno (puh – das ist aber auch schon das Höchste, was ich mit meinen bescheidenen Lateinkenntnissen noch so hinbekomme). Letztes Wochenende war es mal wieder soweit. Ich durfte die Damenmannschaft des TV Thalmässing beim Landkreislauf Roth unterstützen. Und was hat das jetzt alles mit Käsekuchen zu tun? Eine durchaus berechtigte Frage …

Ganz einfach – der Abend vor einem Wettkampf läuft bei mir schon immer nach einem festen Ritual ab (ansonsten werde ich leicht panisch und meine Laune sinkt tief unter den Gefrierpunkt), wobei dem Essen ein ganz besonderer Stellenwert zukommt. Es gibt immer, wirklich immer, Nudeln mit Tomatensoße. Und danach ein süßes Teil oder ein Stück Kuchen. Letzten Freitagabend stand zufälligerweise gerade mein Lieblingskäsekuchen im Kühlschrank und somit wurde die eigentlich eingeplante Nussschnecke beiseite gelegt und der Käsekuchen erstmalig als Vorwettkampfnahrung getestet. Bei meinem empfindlichen Magen ein gewisses Risiko …

Käsekuchen

Ich kann nur sagen – das Risiko hat sich gelohnt. Mir ging es beim Lauf hervorragend, ich hatte einen super Magen und es hat riesig Spaß gemacht, mal wieder so richtig Gas zu geben. Und zur Belohnung durfte ich sogar ein „goldenes Läuferlein“ mit nach Hause nehmen – die Prämie für die schnellste auf einer Etappe gelaufenen Zeit.

Eins ist klar: Wenn Käsekuchen sooo schnell macht, gibt es den jetzt immer am Vorabend.

Käsekuchen mit Pokal

Zum Kuchen selbst möchte ich unbedingt auch noch ein paar Worte verlieren. Ich mag wirklich so gut wie jeden Käsekuchen und stoße auch einen frischkäselastigen Cheesecake nicht von der Tischkante, aber nichts kommt an einen klassischen Oma-Käsekuchen mit ganz viel Quark ran. Die Konsistenz und dieses leicht säuerliche Aroma sind einfach unschlagbar. Und nachdem euch jetzt sicherlich schon das Wasser im Munde zusammenläuft, teile ich heute mein gefühlt tausendmal gebackenes Lieblings-Käsekuchen Familienrezept mit euch.

Das kommt rein:

Teig:
150 g Mehl
1 TL Backpulver
60 g Zucker
2 Eigelb
65 g kalte Butter

Füllung:
500 ml Milch
2 Pck. Vanille-Puddingpulver
120 g Zucker
750 g Magerquark
3 Eiweiß
Spritzer Zitronensaft
40 g Zucker
50 g Rosinen (kann man auch weglassen – siehe Fotos)

1 Eigelb
etwas Milch

So geht’s:

Springform (28 cm) fetten oder mit Backpapier auslegen. Aus Mehl, Backpulver, Zucker, Eigelb und Butter mit dem Rührgerät oder mit der Hand einen Mürbteig kneten. Aus etwa 2/3 der Teigmasse einen Boden formen (ich mache das direkt mit den Fingern in der Form), den restlichen Teig für den Rand verwenden. Den Boden bei 175 °C 15 Minuten backen.

In einem Topf aus Milch, Puddingpulver und Zucker einen festen Pudding kochen. Nach dem Einrühren des Puddingpulvers in die Milch das Ganze noch einmal kurz aufblubbern lassen. Quark und Zitronensaft zugeben und mit dem Handrührgerät einrühren. Eiweiß steif schlagen und dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen. Eischnee unter die leicht abgekühlte Puddingmasse heben. Rosinen unterheben. Füllung auf dem vorgebackenem Boden verteilen.

Eigelb mit einem kleinen Schuss Milch zerschlagen und die Füllung damit bestreichen.

50 bis 60 Minuten bei 165° C backen. Den Kuchen im Ofen abkühlen lassen. Ich öffne die Ofentür hierfür immer einen Spalt, indem ich ein Messer in den Türspalt stecke.

Tipp:
Bitte nicht wundern, wenn der Kuchen im Ofen so richtig aufgeht. Beim Abkühlen fällt er wieder in sich zusammen und sieht jedes Mal ein bisschen anders aus. Schmecken tut er aber immer! Kürzlich kam er beispielsweise so aus dem Ofen:

Viele liebe Grüße
von Eurem Backluder

Nusskuchen

Es gibt Momente im Leben, die einen schlagartig zurück in die Kindheit versetzen. Ein bekanntes und vielleicht längst vergessen geglaubtes Geräusch, ein Geruch, ein Geschmack…
Mir ist es so ergangen, als ich vor inzwischen etlichen Jahren ein Stück Nuss-Guglhupf mit Nussglasur in den Mund genommen habe. Sofort fühlte ich mich um Jahrzehnte zurückgesetzt. Eine Tante meiner Mutter wohnte in Etzelwang, einem einige Kilometer entfernt gelegenen Ort und immer wenn wir sie besuchten, nahmen wir beim dort ansässigen Bäcker Kuchen mit. Gekauften Kuchen gab es bei uns so gut wie nie, daheim wurde selbst gebacken. Natürlich nur für das Wochenende, wenn Besuch kam oder zu besonderen Anlässen. Umso besonderer war es für uns Kinder, uns aus der Auslage einer Bäckerei eine Leckerei aussuchen zu dürfen – purer Luxus. Für mich gab es nie die Qual der Wahl. Nachdem ich auch nur ein einziges Mal den Nusskuchen mit Nussglasur probiert hatte, wollte ich nie wieder etwas anderes.
Seither habe ich unzählige Varianten von nussigem Gebäck gegessen und es schmeckte mir alles (bin halt ein Nussfan). Aber nur genau diese eine Kombi mit der Nussglasur schafft es, mich schlagartig an meine Kindheit erinnern zu lassen. Und deshalb möchte ich heute ein Rezept vorstellen, das meiner Meinung nach dem Kuchen aus der Etzelwanger Bäckerei am nächsten kommt. Heute ausnahmsweise mal ohne Glasur, stattdessen habe ich den Kuchen in Gläser gepackt.

Trockene Kuchen backe ich sehr gerne im Glas. Sie sind dadurch problemlos ein paar Monate haltbar. Wenn mal überraschend Besuch hereinschneit, kann er gleich mit Selbstgebackenem beglückt werden. Zudem eignet sich Kuchen im Glas auch sehr gut als Mitbringsel oder Geschenk. Und wenn ich einmal von einem akuten Anfall von Kuchenlust überfallen werde, brauche ich nur in den Keller gehen und ein Glas „schlachten“.

Mmmmmh – wenn das nicht gute Laune macht. Da vergesse ich sogar mal kurz den fehlenden Guss… 😉

Steht ihr auch so auf nussige Kuchen? Dann solltet ihr unbedingt auch einmal diese Nussecken testen. Neben mir stehen gerade ein paar davon. Ähm – es waren zumindest gerade vorhin noch ein paar…

Das kommt rein:
250 g Butter
180 g Zucker
4 Eier
1 Prise Salz
250 g Mehl
1 Pck. Backpulver
250 g Haselnüsse gemahlen
1/8 l Milch

So geht’s:
Butter und Zucker aufschlagen. Anschließend die Eier einzeln zugeben und verrühren. Mehl und Backpulver unterheben. Zuletzt die Haselnüsse und die Milch vorsichtig unterrühren.
Den Teig in eine gut gefettete und mit Semmelbrösel bestreute Guglhupf- oder Kastenform geben und bei 180°C 60 Minuten backen.
Wenn man den Kuchen direkt nach dem Backen aus der Form nehmen möchte, bricht er leicht. Deshalb arbeite ich mit den Semmelbröseln und lasse den Kuchen in der Form abkühlen.

Tipp:
Falls ihr den Kuchen im Glas backen möchtet, solltet ihr Sturzgläser (werden nach oben nicht enger) verwenden, ansonsten bleibt euch nichts anderes übrig, als den Kuchen direkt aus dem Glas zu essen. Ich verwende meistens diese hier mit 435 ml Inhalt.

Die Gläser innen gut einfetten und mit Semmelbröseln bestreuen. Aber bitte unbedingt aufpassen, dass der Rand oben sauber bleibt! Nur so ist der Kuchen auch haltbar und fängt nicht an zu schimmeln. Die Gläser zu zwei Drittel füllen und in den Ofen stellen. Nach dem Ende der Backzeit die Gläser aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem Deckel fest verschließen.

Viele liebe Grüße
von eurem Backlusder

 

Plätzchenparade 2016

Ich muss zugeben – ein bisschen plagt mich schon das schlechte Gewissen. Das Jahr war so arbeits- und ereignisreich, dass ich über längere Zeit hinweg einfach nicht dazugekommen bin, meinen Blog mit Beiträgen zu füttern. Aber ich gelobe feierlich Besserung!

Vielen Dank noch einmal an alle, die immer wieder nach neuen Rezepten gefragt haben. Es ist schön, zu wissen, dass es so viele treue Leser und Nachbäcker gibt. Und natürlich bin ich in den letzten Monaten nicht auf der faulen Backluderhaut gelegen, sondern habe weiterhin fleißig gebacken, experimentiert und Futter für meinen Blog gesammelt.

Viel Inspiration habe ich mir beispielsweise im Rahmen meines Einsatzes als „Bergbauernhelferin“ in Südtirol geholt. Auch mein Londontrip mit einem Besuch der „Hummingbirdbakery“ und einem Abstecher zu „Peggy Porschen“ war ein Erlebnis, das das Backluderherz höher schlagen ließ. Aber darüber werde ich in einem eigenen Blogeintrag berichten.

Heute möchte ich mich nämlich voll und ganz den Ergebnissen meiner adventlichen Plätzchenbackaktion widmen. Nachdem mein Blogeintrag von Weihnachten 2014 (siehe Foto unten) leider einem Blogtotalabsturz zum Oper fiel und ich mich im letzten Jahr auf das Backen von Lebkuchen beschränkte, wird es höchste Zeit, mal wieder ein paar köstliche Plätzchen vorzustellen.

Heuer habe ich mich größtenteils auf meine bewährten Klassiker konzentriert und diese Entscheidung war goldrichtig. Ich liebe sie alle und es fällt mir echt schwer, Favoriten zu nennen. Aber wenn ich mich festlegen müsste, würde ich wohl die Florentiner (Rezept folgt) als ganz besonderes Geschmackserlebnis hervorheben.

Von links nach rechts im Uhrzeigersinn:

– Rosinenhäufchen
Zimtsterne
Nougatstangen
– Schokobrot
– Spitzbuben
– Florentiner

Ach ja – das Foto von meinem Weihnachtspost 2014, der irgendwo im Internetnirvana verschwand, möchte ich euch nicht vorenthalten. Dafür waren die Plätzchen einfach vieeeel zu lecker!

Viel Spaß beim Plätzchenbacken und -essen
wünscht euch euer Backluder

Diamantene Hochzeit

Ich habe mir schon mehrfach geschworen, Fondanttorten nur noch nach Lust und Laune zu machen. Aber im Neinsagen war ich noch nie besonders gut…

Dieses Mal ließ ich mich zu einer Torte für eine Diamantene Hochzeit überreden.

Wenn eine bestimmte Erwartungshaltung an die Optik vorhanden ist und zudem noch ein fixer Termin steht, macht mir das enormen Stress. Ich kaufe nichts zu und fertige alle verwendeten Materialien selbst an. Da steckt richtig viel Arbeit und eine gut durchgetaktete Planung dahinter. Dazu kommt dann noch mein Hang zum Perfektionismus. Aber die größte Herausforderung liegt wohl darin, dass einfach sooo viel  schiefgehen kann. Ganz besonders großen Respekt habe ich immer vor dem Eindecken. Wenn die Konsistenz des Fondants (zu brüchig, zu klebrig o.ä.) nicht passt, habe ich ein echtes Problem. Einen Ersatzfondant und somit einen Plan B gibt es nie. Also ist  jedes Mal wieder aufs Neue Nervenkitzel pur garantiert….

Bei der aktuellen Torte lagen schon in der Vorbereitungsphase die Nerven blank. Die doofe Rose wollte nämlich partout nicht so, wie ich das wollte. Nach drei Nächten, die ich mir mit Rosenfärben und -basteln um die Ohren geschlagen habe, entstand endlich ein Exemplar, das einer echten Rose ähnelte und zumindest kein Fall für die Mülltonne war.

Es gab aber auch ein Erfolgserlebnis. Die Torte bot die ideale Gelegenheit, endlich einmal eine neue Technik zu testen. Ich wollte mich schon so lange an einer Zuckerspitze versuchen. Mein Mut wurde belohnt. Alles hat auf Anhieb funktioniert und ich fand die Optik einfach nur super. Sehr passend für den festlichen Anlass.

Eine Premiere war auch das Anbringen eines essbaren Fotos auf einer Torte. Ich war da nie so ein großer Fan davon, muss aber zugeben, dass mich die „Gesamtkomposition“ komplett überzeugt hat. Eine meiner Meinung nach total in sich stimmige Torte.

Letztendlich passierte genau das, was so gut wie immer passiert, wenn eine Torte vollendet ist. Ich bin fast ein bisschen verliebt und würde sie am liebsten behalten.  Je mehr Nerven sie mich gekostet hat, desto stärker ist die Bindung. 😉

Ach ja – unter der Fondantdecke verbirgt sich eine köstliche Schwarzwälder Kirschtorte – mit ganz viel Kirschwasser. 🙂

Viele liebe Grüße
vom Backluder